Mein Psychotherapie Angebot teilt sich eine Webseite mit denen zu Karate und Meditation. Dies mag zunächst komisch scheinen. Lösungsfokussierte Psychotherapie, Kampfkunst und buddhistische Meditation sind jedoch eng verwoben.


Lösungsfokussiertes, systemisches Denken wurde von der Psychotherapie in den 80er Jahren entdeckt. Es war aber zuvor schon lange in buddhistischer Meditation und Kampfkunst bekannt.


Lösungsfokussierung wurde von Steve de Shazer und Kim Soo Berg entwickelt. Sie bauten auf der Arbeit Milton Erickssons auf, dem Begründer der modernen Hypnotherapie. Dieser hatte in den 50er Jahren ein Gegenmodell zur damals dominanten Psychoanalyse entwickelt und sich nicht mehr der Analyse des Problems sondern der direkten Induktion einer Lösung zugewandt.  







Psychotherapie, Buddhismus und Kampfkunst



In lösungsfokussierter Haltung gibt man sich die Freiheit, neue Elemente in sich aufzunehmen und an einander anzupassen. Eine Veränderung kann das System ins neue Erleben dann geradezu hinein ziehen.


Auf der Idee, den Anderen in unser System aufzunehmen und seine Energie zu unserer zu machen, bauen aber auch viele buddhistische Kampfkünste auf. Ein Beispiel ist das chinesische Tai Chi, das im 14. Jahrhundert erstmals systematisch beschrieben wurde. Ein anderes das japanische Aikido.


Kampfkunst und Meditation sind thematisch und kulturell sehr verschieden von Psychotherapie und hatten lange Zeit sehr wenig Berührung mit ihr. Ihre Ideen zu übernehmen und an die Anforderungen der Psychotherapie anzupassen, war eine sehr große Leistung. So stehen uns Werkzeuge zur Verfügung die bei weitem effektiver und schneller funktionieren als klassische Problemzentrierung und Analyse.


Im lösungsfokussierten Ansatz erkennt man sich in der eigenen Veränderbarkeit statt in der Bedeutung eines festen Seins. Dadurch werden wir frei, Veränderung unmittelbar im Körper zu erfahren. Dies ist ein recht unchristlicher Ansatz. Er taucht aber in der antiken griechischen Philosophie auf (Heraklits "Panta Rei"). Und es ist auch ein Kernkonzept im Zen Buddhismus, der sich ja gerade um unmittelbares Erleben bemüht.