Psychische Heilung besteht in einer Lösung in unserem Innern hin zu einem entlastenden Ausgleich. Aufgabe jeder Therapie ist, Bedingungen zu schaffen, in denen so eine Verschiebung stattfinden kann.


Manchmal müssen wir viel Vorarbeit leisten, um uns einer Änderung zu nähern. Wenn wir besonders schweren Belastungen ausgesetzt waren, kann es geschehen, dass unser Hirn diese Erfahrungen aus Selbstschutz vom normalen Verarbeitungsprozeß abkapselt. Dann bleiben sie bei einem großen Teil unseres Lebens im Hintergrund. Wenn aber etwas an sie rührt, erleben wir sie erneut in voller Wucht, ohne jede schützende Federung oder Einordnung.


Solche abgekapselten Erfahrungen nennt man Trauma.  Sie können aus einzelnen, katastrophalen Erlebnissen oder aus lang anhaltenden Überlastungen herrühren. Sich ihnen zu nähern bedarf es viel Beharrlichkeit, Stabilisierung und Stütze.



Lösungsfokussierte Therapie für komplexe Traumata

Eine sehr große Hilfe beim Umgang mit Traumata ist die geschickte Nutzung abwechselnder Anreize für die beiden Gehirnhälften. Solche "bilaterale Stimulation" verschafft dem Gehirn Zugang zu den abgespaltenen Anteilen und erlaubt, sie neu einzuordnen.


Das in den 90er Jahren von Francine Shapiro auf Grundlage bilateraler Stimulation entwickelte EMDR Verfahren stellt einen großen Fortschritt in der Heilung von Traumata dar. Einfache Traumata, die aus einer schlimmen Erfahrung herrühren, kann man heute mit EMDR zuverlässig behandeln.


Traumata aus langdauernder Überlastung, sogenannte komplexe Traumata, sind diffuser und schwerer zu erfassen, gerade wenn sie aus frühkindlicher Zeit oder der Familie herrühren. Der Weg zu ihnen ist gepflastert mit unvermuteten Fallstricken und komplexen Geweben aus Loyalitäten, Unsicherheiten und Ängsten. Dies ist insbesondere so, wenn die Abkapselung so tief reicht, dass sie ein Eigenleben entwickelt.


Lösungsfokussierte, sanfte Traumatherapie ist darauf ausgerichtet, den Weg zur Lösung solcher komplexer Traumata zu finden. Sie verwendet viel Zeit und Ressourcen darauf, eine Plattform zu bauen, von der wir die zugrundeliegenden Probleme angehen können. Sie führt uns so auf einem vielfach abgesicherten Weg ins Ziel.