Die Anfänge

    Was wir gemacht haben

Unsere Gruppe gibt es seit 2005. Da kam Malte, unser Lehrer, nach Berlin. Er kannte jemanden, der jemanden kannte, der wusste, dass die Sportgemeinschaft des Bundestages gerade einen Karatelehrer suchte. Und so wurde unsere Gruppe gegründet und residierte die nächsten fünf Jahre in prachtvoller Umgebung in den Bundestagsgebäuden direkt an der Spree.


Ein bisschen zu prachtvoll vielleicht. Schon von Anfang an war Maltes Ziel, Karate zuvorderst als Meditationstechnik zu nutzen, die Loslassen einfordert und die Bereitschaft, nur mit sich selbst zu sein und dem unverfälschten Selbst entgegenzutreten.


Im Bundestag sonnen sich die Mächtigen im Glanz ihrer Macht, und die Subalternen lassen den Glanz auf sich herabfallen. Das fühlt sich für alle Beteiligten zunächst mal ziemlich gut an. Es ist nur keine innere Leere und damit ein ziemlicher Kontrast zu unserem Training. Dort konnten wir immer einen Schutzraum aufbauen, in dem die Teilnehmer aus der Kaskade des Glanzes heraustreten konnten. Das galt auch für diverse Meditationsstunden, die wir in verschiednen Bundesministerien angeboten haben. Insgesamt war unser Anliegen dort aber ein Fremdkörper.


Drum ging es nach fünf Jahren hinaus aus dem goldenen Käfig in die große, bunte und wuselige Welt Kreuzbergs und Neuköllns, wo wir uns in Urbanstrasse 93 und Paul Lincke Ufer 30 auch jetzt noch wohl fühlen.


Im Laufe der Zeit hat sich unser Sitl weiterentwickelt und unser Training sehr gewandelt. Sowohl die Lehrenden als auch die Teilnehmenden haben in den letzten elf Jahren viel gelernt. Schön waren die Anfangsjahre aber für uns alle trotzdem.

Clivia Conrad Gewerkschaftssekretärin bei VERDI

Übt mit uns Karate und manchmal Stille seit 2005.

Clivia erzählt von ihrer Entwicklung im und durchs Karate.

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